Zweimal fünfstellige Beträge erbeutet
Immer wieder …
…trotz aller Warnungen und Aufklärungen über die Maschen der Telefon-Betrüger werden Hinterländer zu Opfern. Am Mittwoch, 4. November, waren es wieder einmal Enkeltrickbetrüger. In Wallau hatten sie beinahe, in Gladenbach dann tatsächlich Erfolg und betrogen eine über 80 Jahre alte Frau um einen fünfstelligen Bargeldbetrag. In Gladenbach meldete sich der angebliche Schwiegersohn mit der Geschichte, in einem Auktionshaus etwas ersteigert zu haben und nun dringend und schnell Bargeld zu benötigen.
Der Anrufer überredete sein Opfer das daheim vorhandene Bargeld in einen Umschlag zu stecken und es vor der Haustür einem „zufällig in der Nähe befindlichen Bekannten“ zu geben. Der Abholer trug neben der Mund-Nase-Bedeckung einen weißen Sportanzug. Wem ist der Mann noch aufgefallen? Der Enkeltrick fiel erst auf, als die Dame abends ihren Schwiegersohn anrief um zu erfragen, was er ersteigert hatte.
Knapp gescheitert
In Wallau scheiterte ein ebenfalls um die Mittagszeit versuchter Enkeltrick denkbar knapp. Der 78-jährige Senior hatte seinem angeblichen Verwandten seine finanzielle Unterstützung bereits zugesagt, sich dann vor dem Gang zur Bank aber doch noch der Tochter offenbart.
Kein Geld rausgeben!
Das Phänomen Enkeltrick: Enkeltrickbetrügereien beginnen meist damit an, dass man einen unerwarteten Anruf erhält und der Anrufer sich dabei eben nicht mit seinem Namen meldet. „Hallo Oma, ich bins“ oder „Hallo Opa, ich bin ein bisschen erkältet, aber du weißt ja trotzdem wer dran ist, oder?“ Hier geht es schon los: Hier muss man bereits hellhörig werden und wachsam sein.
Tipps der Polizei: – Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen und überweisen Sie kein Geld auf ihnen unbekannte Konten, besonders nicht ins Ausland und transferieren Sie keine Gelder mit einem Transferdienst.
Und Microsoft
In der Region häuften sich in den letzten Tagen betrügerische Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Mancher Hinterländer wird mehrmals in der Woche von angeblichen „Microsoft-Teammitgliedern angerufen. Einzelfällen entstanden schon Schäden von mehreren tausend Euro. Die Masche ist immer die Gleiche: In allen Fällen sprachen die Anrufer in englischer Sprache und erklärten, der Computer sei „gehackt“ worden. Hierzu müsse die Schadstoffsoftware entfernt werden. Das Opfer soll eine Fernwartungssoftware installieren, die einen Fernzugriff auf den Computer zulässt. Die falschen Microsoft Mitarbeiter erhalten so einen uneingeschränkten Zugriff auf den Rechner und somit auf sensible Daten, beispielsweise Passwörter für das Online-Banking. Allein im Bereich Dillenburg erbeuteten die Gauner jetzt rund 15.000 Euro.
Bei „Microsoft“ auflegen!
Durch geschickte Gesprächsführung halten die Betrüger ihre Opfer oftmals mehrere Stunden am Telefon. Ist das Gespräch beendet, stellen die Geschädigten fest, dass über verschiedene Dienstleister Bestellungen über Onlinezahldienste getätigt wurden. Zur Bezahlung bedienten sich die Betrüger des Onlinebankings ihrer Opfer.
Microsoft-Mitarbeiter rufen niemals von sich aus Kunden an. Sollte sich am Telefon jemand so vorstellen: sofort auflegen!