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Bad Laasphe

Eine deutsch-französische Freundschaft

Im vergangenen Jahr hat der deutsch-französische Freundeskreis Bad Laasphe und Châteauneuf-sur-Loire seinen 30. Geburtstag gefeiert. Dieses Jahr wurde auf 60 Jahre Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich zurückgeblickt, welche sich im Élysée-Vertrag begründet.

Und das Städtische Gymnasium Bad Laasphe? Zwar feiert es dieses Jahr 100 Jahre, aber passend zu dieser langen Freundschaft stand in den vergangenen Woche etwas Anderes im Mittelpunkt: ein Neuanfang und die Annäherung der deutschen und französischen Kultur.

„Corona hat uns ängstlich gemacht, teilweise haben wir sogar eine Abwehrhaltung gegen ‚das Fremde‘ aufgebaut“, sagte die Französischlehrerin des städtischen Gymnasiums Bad Laasphe Christina Kaiser. Die Mission von Frau Hofmann und Frau Kaiser als neue Generation von Französischlehrerinnen am Städtischen ist es, genau diese Ängste, Befürchtungen und Distanz gegenüber dem Anderen von der Schülerschaft zu nehmen. Nach drei Jahren ohne Austausch ist dieses Jahr wieder einen Austausch zustande gekommen. „Zum Erlernen einer Sprache gehört mehr als nur das Sprechen und das Schreiben. Interkulturelle Kompetenzen sowie Sozialkompetenzen sollen geschult werden, tragen zum lebenslangen Lernen bei und fördern die Motivation“, betonte Frau Hofmann als Fachfrau für Englisch und Französisch. Umso wichtiger ist die Begegnung mit Menschen aus Frankreich im Rahmen von Exkursionen oder aber eines Austausches.

Interkulturelle Kompetenz ist beim Sprachenlernen wichtig

Der erste Teil des Frankreichaustausches ist nun zu Ende gegangen. Nach anfänglichen Berührungsängsten am Bahnhof in Bad Laasphe, zeigte sich über die Woche hinweg eine sehr positive Entwicklung. Sowohl die Eltern als auch die Jugendlichen sind froh über diese Erfahrung. Neben Aussagen wie „Der Junge ist wie ein 6er im Lotto, er ist höflich, spricht gut Deutsch und wir haben viel Spaß“ oder „Die Kommunikation zu Beginn war etwas schwierig, aber mit Händen und Füßen geht es gut“ haben SchülerInnen wie LehrerInnen viel gelacht und vieles über die andere Kultur gelernt. Ein französischer Schüler bemerkte, dass die Deutschen morgens schon immer herzhaft essen und prompt hat er sich zum Frühstück um 9.30 Uhr einen Döner Kebap geholt.

Bei dem deutsch-französischen Badminton-Turnier am Mittwoch spielten die Jugendlichen freundschaftlich, aber auch mit echtem Kampfgeist. Frau Menzenbach und Frau Blöcher betonten das faire Spiel und den reibungslosen Ablauf des Turniers. „Die Stimmung in der Halle war super!“ Die Abschlussparty am Freitag verdeutlichte, dass die Annäherung funktionierte. Durchmischt wurden Challenges gelöst oder gemeinsam getanzt. Am Samstag bei der Abreise gab es die ein oder andere Träne in den Augen, manche hätten den Austausch gerne noch verlängert.

Ein packendes Finale am Ende des Turniers – Emilio Popov aus der 9b (rechts) unterlag nur knapp dem französischen Schüler Matteo Goudeau (links). (Fotos: Städtisches Gymnasium Bad Laasphe)

„Wir Lehrkräfte haben uns aber auch kennengelernt“, sagte Frau Kaiser. Herr Billen und Herr Corjon aus Frankreich, die sich schon seit mehr als 10 Jahren um den deutsch-französischen Austausch kümmern, sind auf zwei neue Kolleginnen am Städtischen getroffen. Ein Neuanfang und der Start in einen neuartigen Schüleraustausch zwischen den Partnerstädten. Beim Sonntagsbrunch am ersten Tag des Austausches haben sie persönliche Geschichten und ihre Affinität zum jeweils anderen Land ausgetauscht. Die gesamte Woche über war es ein intensiver Austausch und man hat nette, freundliche und offene Menschen aus dem Nachbarland kennengelernt, ob im Unterricht oder außerschulisch. „So sind wir uns nähergekommen und hoffen, dass wir zukünftig den Austausch alle zwei Jahre durchführen können“, bilanzierten Frau Hofmann und Frau Kaiser die erste Woche des Schüleraustausches in freudiger Erwartung auf den Gegenbesuch, der vom 4. bis 10. Februar 2023 stattfindet.