
Heimische Feuerwehrleute: Teamgeist und Know-how
Rote Autos, lange Leitern und Schläuche, an deren einem Ende das Wasser rein- und am anderen Ende wieder herauskommt – so stellt sich mancher Laie die Arbeit der Feuerwehr vor. Dass weit mehr dahinter steckt, haben deren Akteure bei den Feuerwehrleistungsübungen bewiesen. Teamgeist, Schnelligkeit, das sichere Beherrschen der modernen Technik und Ausstattung sowie fundiertes Fachwissen sind die Basis für die professionelle Arbeit der Feuerwehren – im Einsatz und bei Wettkämpfen.
25 Feuerwehr-Teams aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf traten einmal mehr zum Leistungsvergleich an. Die drei Erstplatzierten qualifizierten sich damit für den Bezirksentscheid, der im Juli in Grünberg (Kreis Gießen) stattfindet und vom Regierungspräsidium (RP) Gießen ausgetragen wird.

Bei den Feuerwehrleistungsübungen wird Feuerwehrwissen in zwei Abschnitten gefordert: Den ersten Abschnitt bildet die Prüfung von theoretischen Inhalten mittels Fragebogen. Im Anschluss wird durch jede Gruppe (neun Personen) oder Staffel (sechs Personen) eine praktische Übung absolviert, bei der die Elemente Personenrettung, Überwinden von Hindernissen, Brandbekämpfung und Geschicklichkeit gefordert sind.
„Bei diesem Wettkampf geben die Leistung des ganzen Teams im Umgang mit den feuerwehrtechnischen Geräten sowie die richtige Lösung der gestellten Aufgaben den Ausschlag für die Platzierung der Mannschaften. Es geht also nicht nur allein um Sekunden und Punkte. Das macht deutlich, dass Feuerwehrleute echte Teamplayer sein müssen“, erläuterte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.
Wohnhaus brennt
Beim praktischen Übungsteil stellen sich die teilnehmenden Teams einem realistischen Übungsszenario: Angenommen wird ein Brand in einem Wohnhaus. Eine Person wird in dem Gebäude vermisst, das Feuer droht auf andere Gebäudeteile überzugreifen. Die Einsatzkräfte in Löschgruppen und Staffeln sind in Trupps mit genau definierten Aufgaben aufgeteilt. So muss zum Beispiel ein Trupp unter Atemschutz die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff übernehmen. Ein zweiter Trupp geht über tragbare Leitern vor und verhindert ein Übergreifen des Feuers. „Die gestellten Aufgaben kommen einem realistischen Einsatzgeschehen sehr nahe und decken fast alle Herausforderungen ab, die uns bei einem Wohnungsbrand begegnen können“, so Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.

Die Aufgaben der Trupps werden von Schiedsrichtern beurteilt und bewertet. Dabei werden für richtig ausgeführte Maßnahmen Punkte vergeben – maximal 100 Punkte können erreicht werden. Die Schiedsrichter kommen aus anderen Landkreisen. Die Zeitvorgabe für die Löschgruppe beträgt dabei 7,5 Minuten, eine Staffel hat 8,5 Minuten. Die Mannschaften auf den ersten drei Plätzen haben sich für den Regionalentscheid des Regierungspräsidiums qualifiziert und haben dort die Chance, ein Ticket für den Landesentscheid zu lösen.
Die Platzierungen:
Die Platzierungen mit dem Ergebnis in Prozent:
- 1 Kirchhain-Stausebach I 99,7
- 2 Ebsdorfergrund-Beltershausen 99,3
- 3 Ebsdorfergrund-Dreihausen I 98,6
- 4 Marburg-Cappel 96,6
- 5 Ebsdorfergrund-Hachborn 96,5
- 6 Kirchhain-Niederwald 95,6
- 7 Kirchhain-Langenstein 95,2
- 8 Kirchhain-Stausebach II 93,8
- 9 Kirchhain-Himmelsberg 92,2
- 10 Ebsdorfergrund-Dreihausen II 91,2
- 11 Ebsdorfergrund-Rauischholzhausen 91,2
- 12 Kirchhain-Mitte 90,7
- 13 Marburg-Mitte 90,5
- 14 Weimar-Niederwalgern 89,9
- 15 Amöneburg-Rüdigheim I 89,5
- 16 Kirchhain-Anzefahr 88,8
- 17 Kirchhain-Schönbach 88,8
- 18 Amöneburg-Roßdorf 88,5
- 19 Bad Endbach-Hartenrod I 87,2
- 20 Rauschenberg-Mitte 86,8
- 21 Bad Endbach-Hartenrod II 86,4
- 22 Bad Endbach-Hartenrod III 86,0
- 23 Ebsdorfergrund-Heskem/Mölln 81,2
- 24 Rauschenberg-Bracht 79,2
- 25 Amöneburg-Rüdigheim II 70,3

