„Der Minirock ist nicht das Problem“
Ein Widerhaken bei sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen ist die Tatsache, dass den Opfern mal deutlich, mal unterschwellig, eine Mitschuld gegeben wird. Deshalb gibt es jetzt im Bad Laaspher Haus des Gastes eine Ausstellung, deren wichtige Botschaft ganz unmissverständlich lautet: „Frauen werden nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock tragen. Vergewaltigung ist eine Straftat, es gibt keine Opferschuld.“
„Was ich anhatte“
Die Ausstellung stellt unter der Überschrift „Was ich anhatte“ die persönlichen Geschichten von zwölf Frauen vor. Das geschieht anhand der Kleidung, die die Frauen während ihrer Vergewaltigung trugen. Durch die Einblicke in Gedanken und Gefühle der Betroffenen und ihren Weg der Verarbeitung, möchten die Frauen allen von sexualisierter Gewalt Betroffenen Mut machen, über Erlebtes zu sprechen und sich Unterstützung zu suchen. Mit diesem aufrüttelnden und berührenden Projekt wendet sich die Autorin und Dokumentarfilmerin Beatrix Wilmes gegen eine verbreitete Täter-Opfer-Umkehr: „Keine falsche Kleidung, sondern ungleiche Machverhältnisse und gesellschaftlich akzeptierte Gewalt machen Frauen zu Opfern.“
Bis 20. April
Fachleute und geschulte Begleiterinnen stehen bei er Ausstellung für Gespräche bereit. Die Ausstellung ist im Haus des Gastes Bad Laasphe von Samstag, 6. April, bis Samstag, 20. April, zu sehen: montags bis freitags ist diese von 10 bis 16 Uhr im Kleinen Saal geöffnet, samstags und sonntags von 11 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Ausdrücklich sind Schulklassen ab der Jahrgangstufe zehn eingeladen. Diese und andere Gruppen melden sich bitte von montags bis mittwochs zwischen 8 und 13.30 Uhr bei der Laaspher Gleichstellungsbeauftragten Lisa Weil an: (02752) 909-158. Hier gibt es auch Informationen zur Mitmach-Aktion „Menschenrechte für alle“ für weiterführende Schulen in Siegen-Wittgenstein.
Die von vielen ehrenamtlichen Helferinnen unterstützte und für Bad Laasphe von Nicole Lützenkirchen-Rothenpieler initiierte Ausstellung wird vom Siegener Verein „Frauen helfen Frauen“, dem Siegener Büro der Beratungsstelle für Mädchen in Not „VAKS“ sowie Schulgruppen aus dem Kreisgebiet in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle im Laaspher Rathaus durchgeführt. Mehr Informationen gibt es unter wasichanhatte.de.