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Biedenkopf

Rein in die Praxis: PraktikumPlus in regionalen Unternehmen

Ein ganz besonderes Praktikum konnten elf Schüler*innen bei den beiden Unternehmen Weber Food Technology GmbH und Elkamet Kunststofftechnik GmbH absolvieren: Zwei Wochen lang bauten sie in den Betrieben Roboter und sammelten dabei Erfahrungen mit Maschinenbau, Elektrotechnik, Softwareentwicklung und Bionik. PraktikumPlus ist eine Kooperation von StudiumPlus am Campus Biedenkopf mit drei Unternehmen und den Gymnasien der Region.

Ein Besuch am Campus Biedenkopf

Beim dritten Durchlauf dieses ganz besonderen Praktikums konnten Schüler*innen der Lahntalschule Biedenkopf, des Gymnasiums Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe und erstmals auch der Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach in den beiden Unternehmen hautnah erfahren, wie es ist, im Team ein Projekt zu entwickeln und umzusetzen, intensiv betreut von Vertretern der Unternehmen. Auch ein Besuch am Campus Biedenkopf des dualen Studienprogramms war Teil des Praktikums. Dabei konnten sie auch eine Vorlesung zum Thema Werkstofftechnik besuchen.

Die Ergebnisse ihres Praktikums wurden dann vor Unternehmensvertretern, Lehrern sowie Eltern und sogar Großeltern präsentiert. „Das Ziel von PraktikumPlus ist es, Schülern die Möglichkeit zu geben, sich in den Unternehmen auszuprobieren und ihnen Orientierungshilfe zu geben, wie es nach der Schule für sie weitergehen könnte“, sagte Campusleiter Prof. Dr. Gerd Manthei, der den Schülern ihre Zertifikate übergab.

Jugendliche sind begeistert vom PraktikumPlus

Und die waren begeistert: „Bei Elkamet sind die Betreuer sehr auf uns eingegangen“, berichtete Julius Becker, der zusammen bei Elkamet kleine Roboter baute. Deren Funktionsweise beruhte auf Prinzipien der Bionik, also Materialeigenschaften, Konstruktionen oder Prinzipien, die in der Natur zu finden sind.

Dabei entstand beispielsweise ein Greifinstrument, das dem Rüssel eines Elefanten nachempfunden ist, oder eine Blume, die sich durch Licht- und Tastsensoren gesteuert öffnen und schließen kann. Betreut wurden sie von Michael Schmidt, Abteilungsleiter Produktivität und Effizienz bei Elkamet. „Die Gruppe hat von Anfang an sehr gut zusammengearbeitet“, berichtete er, „und das, obwohl alle von unterschiedlichen Schulen kamen. Dabei haben sie sich prima ergänzt – wenn einer mit einer Aufgabenstellung Probleme hatte, gab es immer einen anderen, der helfen konnte“, sagte Schmidt.

Rein in die Praxis: Ausprobieren und lernen

„Es ging nicht nur darum, die Roboter zu bauen, bei unserem Projekt wurde viel Wert daraufgelegt, zu verstehen, was für Anwendungsmöglichkeiten es gibt und wie man sie noch verbessern kann“, berichtete Lahntalschüler Pelle Sander. „Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie man Probleme lösen kann“, ergänzte Mikko Hoß. Super fanden sie auch, dass sie schon wie vollwertige Teammitglieder aufgenommen wurden, das motivierte. „Und auch die Vorlesung war sehr praxisnah“, hob Eric Frischholz hervor.

Das hat auch die Gruppe, die bei Weber Food Technology fahrende Roboter konstruiert hat, so erlebt. „Fehleranalysen waren ein wichtiger Teil unseres Projekts, “, berichtete Marcel Oberdörfer. „Wir hatten zwar mehrere Betreuer, haben uns aber im Team das meiste selbst erarbeiten können.“ Lina Lüttebrandt gefiel es besonders, dass die Gruppe so selbstständig arbeiten durfte – und sogar ein eigenes Büro zugewiesen bekam.

Das Projekt dieser Gruppe umfasste Aufgaben von der CAD-Konstruktion und den 3D-Druck, über die Verkabelung bis zur Programmierung. Am Ende stand ein kleiner Roboter, der so programmiert war, dass er Hindernisse erkennen und Linien verfolgen konnte. „Wir haben Einblicke in die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Softwaretechnologie bekommen“, berichtet Maik Vogler, und ergänzt: „Jetzt habe ich schon eine Vorstellung, wie die Arbeit in einem technischen Beruf aussehen könnte – schon anstrengend, aber auch mit sehr viel Spaß – es wurde nie langweilig.“

Beim Praktikantenprogramm PraktikumPlus konnten Schüler der Lahntalschule Biedenkopf, des Gymnasiums Schloss Wittgenstein Bad Laasphe und der Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach Erfahrung im Unternehmen sammeln. (Foto: THM/StudiumPlus)

Ein gutes Fazit für die beteiligten Unternehmen: „Nachwuchskräfte zu finden ist eine Herausforderung“, sagte André Hecker, einer der Betreuer bei Weber Food Technology. „Deshalb muss die Industrie die Initiative ergreifen.“ Laura Wiederich, Personalreferentin im Bereich Aus-und Weiterbildung im selben Unternehmen, ergänzte: „PraktikumPlus ist eine gute Möglichkeit, jungen Leuten das Unternehmen vorzustellen – und es wäre schön, wenn darauf später eine Bewerbung bei uns entsteht.“

Auch die Vertreter der Schulen waren sehr angetan von der Präsentation: „Ich hoffe, dass die beiden Teilnehmer von unserer Schule nun als Botschafter weitere Interessenten für die nächste Runde motivieren“, berichtete Jörg Renke, der für die Berufsorientierung im gymnasialen Bereich der Freiherr-vom-Stein-Schule verantwortlich ist. „Es ist eine tolle Gelegenheit, in den Unternehmen selbst etwas im Team zu erarbeiten“, freute sich Heike Ringler, Berufskoordinatorin am Gymnasium Schloss Wittgenstein. „Wir haben von Jahr zu Jahr eine Steigerung der Teilnehmerzahl“, sagte Tobias Roth-Wabnegg, Mitglied der Schulleitung an der Lahntalschule.

Am Ende gab es für alle Praktikanten Zertifikate, außerdem durften sie die fahrbaren Roboter und die programmierbaren Blumen mit nach Hause nehmen. Campusleiter Prof. Dr. Gerd Manthei bedankte sich bei allen Beteiligten, die dieses ganz besondere Praktikum ermöglicht haben: „Sie haben viel Neues gelernt, herausgefunden, wie etwas geht und auch, warum manches nicht geht. Die Neugier, die Sie dabei angetrieben hat, sollten Sie sich bewahren!“

Über StudiumPlus

StudiumPlus ist das duale Studienprogramm der Technischen Hochschule Mittelhessen und des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e. V., dem Verein der über 1.000 Partnerunternehmen. Das Programm umfasst ein vollwertiges Bachelor- oder Master-Studium an Hessens größter Hochschule für angewandte Wissenschaften kombiniert mit intensiver Praxiserfahrung. Mit über 1.860 Studierenden ist StudiumPlus der größte duale Anbieter in Hessen mit Hauptsitz in Wetzlar und Außenstellen in Bad Hersfeld, Bad Vilbel, Bad Wildungen, Biedenkopf, Frankenberg und Limburg. Alle Infos zu den Studienangeboten und zu den Möglichkeiten, Unternehmenspartner zu werden, findet man unter www.studiumplus.de