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Pinsel und Presslufthammer statt Plato und Pythagoras: Schulen werden saniert

Biedenkopf. Wo sonst die Köpfe über Formeln und Berechnungen rauchen, wirbelt jetzt vor allem Staub auf: An vielen Schulen im Kreis haben in den Sommerferien Handwerker, Architekten und Ingenieure das Sagen. Die sechs Wochen lange Pause nutzt der Kreis als Schulträger jedes Jahr, um seine Schulen auf Vordermann zu bringen. Rund 2,5 Millionen Euro investiert der Kreis in diesem Jahr allein in den Sommerferien in die Bildung.

An der Lahntalschule werden die Biologieräume von Grund auf saniert. Rund 25.000 Euro investiert der Kreis hier. Die Planung der neuen Fachräume erfolgte in enger Abstimmung mit der Schulleitung. Vertreter des Kreises und der Schule informierten sich vor Ort (Bild oben). (Fotos: Landkreis)

Die Liste ist lang, das Zeitfenster klein und das Spektrum der geplanten Arbeiten ist breit. Auch im Hinterland wird aktuell einiges gemacht, etwa die Sanierung der Außenanlagen und der Bau eines Zaunes an der Grundschule in Wallau. Diese Maßnahmen sind mit 15.000 Euro veranschlagt. Auch an der Lahntalschule wird investiert: neue Biologieräume für 25.000 Euro am Gymnasium in Biedenkopf. Eine Dachsanierung hingegen steht an der Hilda-Heinemann-Schule in Hommertshausen an. Die Kosten hier: 63.000 Euro. Und die Fenstersanierung der Burgbergschule in Friedensdorf kostet stolze 112.000 Euro.
Schulgebäude werden schließlich auch intensiv genutzt, so dass regelmäßig Arbeiten zu Bauunterhaltung oder Reparaturarbeiten anfallen. Es ist bei fast 80 Schulstandorten mit rund 500 verschiedenen Gebäuden eine logistische Meisterleistung der Beteiligten im Fachbereich Schule und Gebäudemanagement des Kreises, die zahlreichen Baumaßnahmen in den Sommerferien zu koordinieren. „Da wir nicht der einzige Auftraggeber sind, der auch die Sommerferien nutzt, stellt das die Betriebe und Handwerker in der Region vor große Herausforderungen. Das Team um Fachbereichsleiter Reiner Röder bekommt das aber immer wieder mit Bravour hin“, so Vertreter des Landkreises.
Trotz der guten Planung kann es natürlich vorkommen, dass sich Arbeiten, die für den Zeitraum der Sommerferien geplant sind, etwas länger hinziehen. Aber schließlich wird auch durch Umbauten und Sanierungen das Lernumfeld verbessert. Und das geschieht aktuell auch an der Mittelpunktschule Dautphetal; hier werden acht Klassenräume saniert: neue Decken, neue Beleuchtung, neue Klassenraumtüren soll es geben – Kostenpunkt: 94.000 Euro.
Neue Physikräume bekommt die Hinterlandschule in Niedereisenhausen. Diese kosten 70.000 Euro. Geplant war eine Fassadensanierung an der Hinterlandschule Breidenbach für 47.000 Euro – die Arbeitern wurden aber zunächst gestoppt, um Schwalben, die an der Fassade nisten, nicht zu stören. An den Beruflichen Schulen Biedenkopf wird für rund 20.000 Euro die Mediathek saniert.
Eine Menge Geld aus dem Sanierungstopf fließt also ins Hinterland. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist immerhin Schulträger für 64 Schulen: 42 Grundschulen, 15 Weiterführende Schulen, fünf Förderschulen und zwei Berufliche Schulen. Der Kreis muss dabei den kompletten Schulbetrieb rund um den Unterricht sicherstellen. Er ist für die Gebäude, deren Unterhaltung, Sanierung und Funktionsfähigkeit, die Reinigung, die Einrichtung vom Papierkorb über Tische und Stühle bis hin zur Tafel, Pausengong oder das Toilettenpapier zuständig.

An der Alfred-Diesterweg-Schule in Gladenbach-Weidenhausen wird das ehemalige Hausmeisterhaus umgebaut. Hier entstehen eine Bücherei und Räume für die Betreuung.

Auch die Schulhausmeister und das Personal in den Sekretariaten schickt der Kreis. Das Land Hessen hingegen stellt Lehrer und Bücher.