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Jährliche Gehölzpflegearbeiten stehen wieder an: besondere Rücksichtnahme ist nötig

Sie stehen zwar nur abseits der Straße, spielen jedoch ab Oktober wieder die Hauptrolle: Bäume und Sträucher, also Gehölze. Sie leben und verändern sich ständig. Deshalb startet Hessen Mobil jetzt mit der Pflege dieser Gehölze am Straßenrand – auch im Hinterland. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflanzenwelt entlang der Hinterländer Straßen nicht die Sicht auf die Fahrbahn und die Beschilderung versperrt.

Abschnittweise auf den Stock setzen: Ein Beispiel bietet hier die A 4, Fahrtrichtung West, zwischen Wildeck-Hönebach und Friedewald. (Foto: Hessen Mobil)

„Die Verkehrssicherheit ist für uns das entscheidende Kriterium. Wir wissen aber auch um das sensible Thema. Damit nur das abgeschnitten wird, was nötig ist, stehen wir im ständigen Dialog mit den Naturschutzbehörden“, erklärt Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil.

Kürzen und ausdünnen

Um Unfälle durch herabfallende Äste zu vermeiden, werden abgestorbene Äste abgeschnitten beziehungsweise abgestorbene Bäume gefällt. Gehölze werden „auf den Stock gesetzt“ – bis auf etwa 20 Zentimeter verkürzt – oder ausgedünnt. „Die langjährige Erfahrung zeigt, dass die Wurzelstöcke ausschlagen und bereits ein Jahr später die Gehölze wieder um etwa einen Meter gewachsen sind“, so Vieth weiter. Der regelmäßige Rückschnitt hilft den Pflanzen sowie den Wurzeln gesund zu bleiben. Die Erde wird so gefestigt und Erdrutsche vermieden. Durch den abschnittsweisen Rückschnitt der Gehölze sind Rückzugsmöglichkeiten von Tieren in die angrenzenden, unbearbeiteten Flächen gegeben. In einigen Fällen sind Pflegeschnitte auch eine Auflage im Genehmigungsverfahren zur Baurechtsschaffung.

Fachfirmen im Einsatz

Die Grünflächen entlang der Straßen unserer Region sind um fast die Hälfte größer als die eigentlichen Fahrbahnflächen. Der erforderliche Aufwand für Gehölzpflegearbeiten ist daher so groß, dass er nicht alleine mit eigenen Ressourcen zu leisten ist, sondern für über eine Million Euro Fachfirmen mit den Arbeiten beauftragt sowie Spezialgeräte gemietet werden. Damit die forstwirtschaftlichen Großgeräte und das Personal möglichst wirtschaftlich eingesetzt werden, erfolgen die Arbeiten in zwei Schritten: Erst wird auf einem Streckenabschnitt geschnitten oder gefällt, danach erfolgt der gebündelte Abtransport des Schnittgutes.

Bis maximal
Ende Februar

Aus Gründen des Artenschutzes sind die Gehölzpflegearbeiten durch das Bundesnaturschutzgesetz zeitlich beschränkt. Die Rückschnitte müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Um die Mitarbeiter der Autobahn- und Straßenmeistereien sowie aller beauftragten Fachfirmen, die sich während der Schnittmaßnahmen im unmittelbaren Straßenraum aufhalten, nicht zu gefährden, bittet Hessen Mobil alle Verkehrsteilnehmer, besonders aufmerksam zu fahren. Mehr Informationen zum Thema Gehölzpflegearbeiten gibt es hier.