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Erneut Kind angesprochen: Polizei gibt Tipps

Der weiße Kastenwagen fährt weiter herum: Und wieder wurde ein Kind angesprochen um es zum Mitfahren zu bewegen. Bereits am 2. April hat Backland.News auf dieser Seite darüber berichtet.

Nach Möglichkeit sollten Kinder nicht allein den Schulweg bestreiten.

Der erneute Vorfall wird in den Sozialen Medien massiv geteilt. Die Polizei versteht die Verunsicherung und Besorgnis der Eltern. Trotzdem bitten die Ermittler darum, Nachrichten in den Sozialen Medien nicht einfach unreflektiert weiterzuleiten. Die Polizei geht allen Ermittlungsansätzen intensiv nach und hat die offene und verdeckte Präsenz in Caldern verstärkt.

Wieder ein Junge

Der zweite Vorfall ereignete sich nach Angaben eines zehnjährige Jungen am Mittwochmorgen auf dem Weg zur Schule im Kreuzungsbereich der Forsthausstraße. Wie der Junge berichtete, sprach ihn der Fahrer eines weißen VW-Busses an und forderte ihn zum Mitkommen auf. Der Junge rannte zur nahegelegenen Bushaltestelle. Danach fuhr der Unbekannte davon.

Täter-Beschreibung

Der südländisch wirkende Fahrer ist etwa 30 bis 35 Jahre alt und hat einen schwarzen Vollbart. Bekleidet war er mit einer weißen Jogginghose, weißen Turnschuhe der Marke Nike sowie ein schwarzen T-Shirt. Der Zehnjährige kam bei dem Geschehen ohne körperliche Blessuren davon. Zeugen, die nähere Angaben zu dem Verdächtigen und dem von ihm genutzten VW-Bus machen können, melden sich bitte umgehend bei der Kriminalpolizei in Marburg, Telefon 06421- 4060.

Nicht einschüchtern

Tipps und Hinweise der Polizei: „Kinderansprecher sorgen regelmäßig für große Unruhe und Unsicherheit. Der Grat zwischen Informationen zur Sensibilisierung der Kinder und ihrer Einschüchterung ist schmal. Wir wollen Ihnen eine Hilfestellung geben, Ihre Kinder auf Situationen dieser Art vorzubereiten, ohne übertriebene Angst hervorzurufen.

Klare Absprachen

Für Kinder sind einfache Regeln und klare Absprachen die beste Orientierung. Eine „Informationsverbreitung“ über die sozialen Netzwerke sei, so Polizeisprecher Jürgen Schlick, häufig kontraproduktiv und führe zu einer Vielzahl von „Fehlmeldungen“, die die Ermittlungsarbeiten erschweren können. Wenn das Kind davon berichte, von einem Unbekannten angesprochen worden zu sein, sollten Eltern Folgendes beachten:
► Loben Sie ihr Kind dafür, dass es sich Ihnen anvertraut hat!
► Stellen Sie in einem ruhigen Tonfall nur offene Fragen (keine Suggestivfragen) über den Ablauf der Geschehnisse.
► Geben Sie dem Kind keine Details vor! Akzeptieren Sie es, wenn das Mädchen/der Junge nicht weitersprechen will.
► Überfordern Sie das Kind nicht mit „bohrenden“ Fragen nach Einzelheiten.
► Informieren Sie sofort die Polizei, in akuten Fällen über den Notruf 110!
► Namensschilder auf Rucksäcken und Schulranzen gehören in die Innenseite. (Wir ein Kind mit seinem Namen angesprochen, suggeriert ihm dies eine nicht vorhandene Vertrautheit.)
► Halten Sie sich an Ansprachen mit Ihrem Kind, wer es abholen darf und zu welcher Uhrzeit. Seien Sie pünktlich und vermeiden Sie „Ausnahmen“.
► Erkundigen Sie sich nach Möglichkeiten, ob Ihr Kind zum Beispiel mit Nachbarkindern den Schulweg laufen kann, in der Gruppe sind und fühlen sich Kinder sicherer!
► Bereiten Sie Ihre Kinder vor! Eltern können Verhaltensregeln für den Schulweg und die Freizeit festlegen.
► Realitätsnahe Rollenspiele sollten aber auf jeden Fall vermieden werden, um Kinder nicht zu ängstigen.
► Gehen Sie mit Ihrem Kind den Schulweg ab und treffen Sie klare Absprachen, wer es im Auto mitnehmen oder von der Schule abholen darf.

Hilfreiches Spiel

Absprachen müssen insbesondere den Fall berücksichtigen, wenn Eltern durch einen Unfall, Arbeit oder andere verhindert sein sollten. „Vielleicht überlegen Sie sich ein Spiel, in dem Informationen abgefragt werden, die wichtig für unsere Fahndungen sein könnten, wie Angaben zum Fahrzeug (Kennzeichen, Typ, Farbe), die Personenbeschreibung sowie Zeitpunkt und Ort des Geschehens“, rät der Polizeisprecher.