Jung und Alt im Seniorenheim
Kinder und Senioren sitzen an einem Tisch, es wird gelacht, genascht, gemalt … Sieben Kinder der Grundschule Biedenkopf und ihre Lehrerin Anja Kunkel sind im Rahmen des Ganztagesangebots „Jung trifft Alt“ für eine Stunde im Altenheim zu Besuch.
Gemeinsam aktiv
„Jung und Alt gemeinsam aktiv“: Unter dem Titel hat jetzt die Grundschule Biedenkopf ein generationsübergreifendes Projekt gestartet – gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Biedenkopf. Im Aufenthaltsraum des Seniorenzentrums Lahnaue (SZL) in Biedenkopf treffen sich Schüler und Senioren regelmäßig.
Das generationenübergreifende Projekt läuft einmal in der Woche ein Schuljahr lang und ist für alle Beteiligten ein absoluter Gewinn. „Wir freuen uns immer auf den Dienstag und sind gespannt, was wir gemeinsam machen“, sagt Elfriede Dönges. Man merkt, dass dies keine Pflichtveranstaltung für die Kinder ist, sondern sie mit dem Herzen bei der Sache sind.
Jede Woche bringt der Besuch aus der Grundschule neue Ideen mit. Es gibt Spiel-, Vorlese und Erzählstunden, es wird zusammen musiziert und gesungen, die Kinder sagen Gedichte auf. Es stehen sogar Gymnastik und Sitztanz auf dem Programm.
Fast wie früher
Auch Petra Breidenstein, die für die soziale Betreuung der Senioren im SZL zuständig ist, ist von dem Projekt begeistert: „Früher lebten alle Generationen unter einem Dach, es gab einen ständigen Austausch innerhalb der Familie. Heutzutage kommen Kinder seltener mit älteren Menschen in Kontakt, aber dieser Alterungsprozess gehört einfach zum Leben dazu.“
Alle profitieren
Bei der intergenerativen Pädagogik lernen junge Menschen Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und bauen Ängste ab. Beide Altersgruppen können ihr Wissen weitergeben und werden toleranter. „Generationsübergreifende Projekte bringen nicht nur Freude und Abwechslung in den Alltag von Kindern und Senioren. Sie helfen auch, das Verständnis füreinander zu entwickeln und zu stärken“, sagt Anja Kunkel. „Vielleicht zeigen sie sogar, ob man für einen sozialen Beruf geeignet ist. Für Aylin steht auf jeden Fall jetzt schon fest, dass sie Altenpflegerin werden möchte.“