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„Hexenjahr“ beginnt mit Gedenken an die Opfer

Mit einem Gedenkgottesdienst am 15. März startet die Stadt Marburg das Themenjahr „Andersartig. Hexen. Glaube. Verfolgung“. Im März stehen außerdem eine szenische Lesung mit Inhalten aus alten Gerichtsprotokollen der Hexenprozesse, eine wissenschaftliche Tagung und ein Vortrag einer Bürgerin auf dem Programm. Bis in den November erwartet Interessierte ein breitgefächertes Programm zum Hexenjahr.

Ein Gottesdienst

Den Auftakt zum Hexenjahr gibt ein Gedenkgottesdienst mit dem Titel „Eine Zaubererin sollst du nicht am Leben lassen…“, bei dem die Universitätsstadt Marburg und die Evangelische Kirche den Opfern der Hexenverfolgung in Marburg gedenken. Er findet am Sonntag, 15. März, um 10 Uhr in der Lutherischen Pfarrkirche statt. Die Pfarrkirche liegt unterhalb des Weges, den alle der Hexerei angeklagten Menschen in Marburg gehen mussten. Der Weg führt vom Rathaus zu Hexenturm und Schloss, wo die Angeklagten eingekerkert waren.

Oberbürgermeister Spies (3.v.r.) stellt das Hexenjahr der Stadt Marburg gemeinsam mit Christine Amend-Wegmann (v.l.), Dr. Ronald Füssel, Dr. Elke Therre-Staal, Dr. Christoph Becker und Ruth Fischer vor. (Foto: Patricia Grähling, Stadt Marburg)

Am Mittwoch, 18. März, folgt eine szenische Lesung: „Ihr Herrn, wie tut ihr große Sünde – aus den Gerichtsprotokollen der Marburger Hexenprozesse“, um 18.30 Uhr im Hessischen Staatsarchiv, Friedrichsplatz 15. Geschriebenes bleibt. Die Protokolle der Hexenprozesse in Marburg und dem Umland haben die Zeit überdauert.

Im Vergleich

Bei der wissenschaftlichen Tagung „Zauberei ist des Teufels selb eigen Werk“ am Donnerstag und Freitag, 19., und 20. März, werden Hexenglaube und Hexenverfolgung im regionalen und interdisziplinären Vergleich untersucht. Die zweitägige Tagung beleuchtet das die Phänomene aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Tagung findet im Landgrafensaal des Hessischen Staatsarchivs Marburg statt, Freitag von 9 bis 21 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.

Im Rahmen von Führungen kann der Hexenturm im Marburger Schloss auch heute noch besichtigt werden. (Foto von nordwestlicher Seite: Hydro, Wikipedia)

Einen Bürgervortrag mit dem Thema „Hexenverfolgung – Perspektiven auf die Ungerechtigkeit“ gibt es am Dienstag, 24. März, um 19 Uhr im Historischen Rathaussaal zu hören. Anja Viktoria Gorzawski wird gemeinsam mit den Teilnehmenden Gründe und Folgen der Hexenprozesse erarbeiten. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den Geschehnissen in Marburg. Die Hexenverfolgung hat durch den besonderen Gerichtsprozess, den jede Hexe bekam, eine eigene Dynamik entwickelt. Diese Dynamik soll im Vortrag thematisiert werden.