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Roland Hartmann forderte auf zu „Mut, Zuversicht und Gelassenheit“

Mit den neu gebildeten Kooperationsräumen können das Evangelische Dekanat Biedenkopf-Gladenbach und seine Kirchengemeinden auch der in einigen Jahren anstehenden Kürzung weiterer Pfarrstellen wirkungsvoll begegnen. Dekan Andreas Friedrich nannte bei der Synodalentagung die kürzlich in Friedensdorf stattfand, als denkbare Beispiele gemeinsame Gemeindebüros, Gemeindebriefe oder gemeinsame Konfirmandenarbeit.

Vertreter der 48 Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach (Foto: Kordesch/eöa)

Die meisten Kirchenvorstände hätten inzwischen den formellen Beschluss zur Zusammenarbeit mit benachbarten Kirchengemeinden gefasst, sagte Friedrich in seinem Bericht vor den rund 70 anwesenden Vertretern aus den 48 Kirchengemeinden des Dekanats. Die acht „Kooperationsräume“ im „Dekanat der Regionen“ bedeuteten zunächst nur, dass damit Nachbargemeinden gemeinsam Zukunftsfragen durchdenken und dann gegebenenfalls auch gestalten, erläuterte der Dekan: „Also so etwas wie ein Planungs- oder „Gestaltungsraum.“

Zuversicht stärkt

Auf die vielen Sitzungen der Mitglieder des Dekanatssynodalvorstands in den Kirchenvorständen und bei Kooperationsraum-Treffen hatte zuvor Roland Hartmann als Vorsitzender der Dekanatssynode in seinem Bericht zurückgeblickt. (Anm. d. Redaktion: Roland Hartmann ist am 19. November ganz überraschend gestorben.) Der „Wind der Veränderungen“ fege auch durchs Dekanat und werde manchmal als wohltuend, manchmal als Gegenwind empfunden. Im Gegensatz zu einem Eisbären, der nichts gegen den Klimawandel tun könne, könne der Mensch mit Veränderungen umgehen, machte der Präses bewusst – vor allen Dingen durch drei Eigenschaften, nämlich die auf den Glauben an Gott gegründete Zuversicht, durch Gelassenheit und durch Mut. „Die Zuversicht setzt jene Kräfte frei, die man für Veränderungen braucht“, machte Hartmann den Synodalen Mut, sich auch an Unbekanntes zu wagen und vermeintlich Sicheres aufzugeben.

Roland Hartmann hat bei seiner Ansprache im Rahmen der Tagung noch viel Nachdenkenswertes geäußert. (Foto: Tina Laser)

Das ist auch in den Kooperationsräumen der Fall, an und mit denen überall bereits gearbeitet werde, wie Dekan Friedrich ausführte: „Kooperation wächst, also genau das geschieht, was das Wort ausdrückt: Ein Raum der mehr und mehr auch verbindlich gestalteten Kooperation“, schilderte er die Erfahrungen mit den Kooperationsräumen. Als erstes großes Projekt nach deren Formieren stünden nun die regionalen Konzepte für die von der Synode einstimmig beschlossene Gemeindepädagogische Konzeption an.

Pfarrstellen abbauen

Friedrich erinnerte daran, dass das Dekanat Ende 2022 weitere zwei und dann Ende 2024 noch eine Pfarrstelle abbauen werde müssen. Welche das sein werden, müsse die Dekanatssynode bereits in einem Jahr beschließen, machte er bewusst. Mit Ausnahme der Südgemeinden Waldgirmes, Naunheim und Hermannstein werde jeder Kooperationsraum eine halbe Pfarrstelle verlieren, erinnerte der Dekan. Hier werde das solidarische Denken der Kooperationspartner besonders bedeutsam: „Wie muss die Arbeit neu geordnet und verteilt werden, damit alle den Verlust tragen und alle Gemeinden auch künftig teilhaben am Dienst der Pfarrpersonen?“, formulierte Friedrich die Herausforderung.

Aktuelle Lage

Zur aktuellen Lage berichtete der Dekan, die Pfarrstelle Hatzfeld-Holzhausen werde Anfang Dezember wieder besetzt, während Battenfeld und Allendorf noch vakant seien. In Biedenkopf habe Pfarrer Flos zum 15. August seinen Dienst begonnen, sagte Friedrich. Im kommenden Jahr würden im Dekanat absehbar vier weitere Pfarrstellen vakant durch Ruhestandsversetzungen oder Wechsel der Pfarrpersonen, kündigte der Dekan an. Zudem gingen beide Dekanatskantoren 2019 in Ruhestand, Ende Januar Edwin Plies und Ende November Burghardt Zitzmann. Eine Dekanatskirchenmusiker-Stelle mit klassischem Schwerpunkt sei bereits ausgeschrieben.