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Marburg

Marburger Forscherin entwickelt Tabletten aus Papier

Bei mancher Erkrankung ist ein Medikament die beste Lösung. Was aber, wenn sich diese Lösung nicht auflösen lässt? Insbesondere neuartige Arzneistoffe sind häufig schwer löslich und können deshalb ihre Wirksamkeit im Körper nicht entfalten. Prof. Dr. Cornelia Keck aus Marburg ist es gelungen, einen verblüffend einfachen Ausweg für dieses Problem zu finden – mit Hilfe von Papier. Für diese Erfindung ist sie von Oberbürgermeister Thomas Spies mit dem Marburger Förderpreis für Bio- und Nanotechnologie (MarBiNa) 2019 ausgezeichnet worden.

Schon seit 2014

Die Initiative Bio- und Nanotechnologie (IBiNa) hat den Marburger Förderpreis verleiht den Preis bereits seit 2014 an junge Wissenschaftler für hervorragende Leistungen und Entdeckungen im Bereich der Bio- und Nanotechnologie. Dabei ist es wichtig, dass die Entdeckung nicht nur theoretisch von großer Bedeutung ist, sondern auch gut für die Praxis geeignet ist. Gerade diese Nähe zur praktischen Umsetzung hat die Auswahlkommission von der Forschungsarbeit von Prof. Keck überzeugt.

Verfahren patentiert

„Mit Hilfe Ihrer Forschungsergebnisse ist es möglich, kostengünstige, umweltfreundliche und gleichzeitig effektive Arzneimittel herzustellen“, sagte der Oberbürgermeister zu Keck.
Diese erklärte, dass eine Vielzahl potentieller Wirkstoffe mit herkömmlichen Verfahren nicht löslich sei. So kam ihr 2015 die Idee, mit Papier eine andere Strategie zur Löslichkeit zu entwickeln. Die Wirkstoffe werden auf das Papier geträufelt und schließlich umhüllt. Optisch sind sie kaum von herkömmlichen Tabletten zu unterscheiden. Keck hat das Verfahren bereits patentiert.

Zwei Männer überreichen einer Frau die Urkunde.
Oberbürgermeister Spies überreichte Prof. Dr. Cornelia Keck die MarBiNa-Auszeichnung gemeinsam mit Dr. Lutz Bonacker von CSL Behring. (Foto: Thomas Steinforth, Stadt Marburg)

Erfolgreiche Innovationen und Gründungen aus der Vergangenheit prägen noch heute maßgeblich die Universitätsstadt Marburg. „Ohne die umsetzungsfähigen Ideen junger Wissenschaftler*innen wäre unsere Universitätsstadt nicht dort, wo sie heute steht. Darauf sind wir stolz. Und das wollen wir als Stadt unterstützen“, betonte Spies.
Übrigens: Auch in diesem Jahr können sich wieder junge Wissenschaftler für den MarBiNa-Förderpreis bewerben: Vom 1. April bis zum 30. Juni 2020 können die Bewerbungen eingereicht werden.