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Landkreis macht Schulen in den Sommerferien schick

Ferienzeit ist Bau- und Sanierungszeit in und an den Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf: 70 Bauprojekte lässt der Kreis als zuständiger Schulträger in den Sommerferien ausführen. Dabei investiert der Kreis 950.000 Euro in seine Schulen. Die Bauarbeiten gestalten sich dabei sehr vielfältig, wie die Beispiele der Beruflichen Schulen in Biedenkopf und Kirchhain sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf zeigen.

„Während die Schülerinnen und Schüler ihre wohlverdiente Auszeit von der Schule haben, nutzen wir die unterrichtsfreie Zeit, um die Schulgebäude auf Vordermann zu bringen“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Schuldezernent Marian Zachow. „Schulen sind Orte zum Lernen, Lehren und Leben. Dort verbringen die Schülerinnen und Schüler einen großen Teil ihres Tages in der Schule. Umso wichtiger ist es, dass wir gute Bedingungen schaffen und als Schulträger regelmäßig Renovierungs- und Sanierungsarbeiten angehen“, betonte Zachow. Er bedankte sich auch für die komplexe Planung und Vorbereitung des zuständigen Fachbereiches Schule und Gebäudemanagement: „Ohne die sorgfältige und herausragende Arbeit der Mitarbeitenden wäre die Menge und Vielfalt der Maßnahmen so gar nicht möglich, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, Lieferengpässen und Preissteigerungen.“

Zu den 70 Baumaßnahmen kommen noch weitere Großprojekte in Millionenhöhe hinzu, die Arbeiten erstrecken sich hier allerdings nicht nur auf die Schulferien, so wie die nachfolgenden Projekte.

Kernsanierung des Gebäude B an den Beruflichen Schulen in Biedenkopf

Die Beruflichen Schulen in Biedenkopf werden umfassend saniert. Von Boden bis zur Decke wurde das Gebäude entkernt und erneuert. So wurde auch die Elektronik neu aufgesetzt und das Gebäude digital vernetzt. Denn das Gebäude soll flächendeckend mit WLAN ausgeleuchtet werden.

Bei der Sanierung kommen nachhaltige Baumaterialien zum Einsatz. Strom soll eine Photovoltaikanlage erzeugen. Warm wird es im Gebäude dank des Nahwärmenetzes, an das die Schule angeschlossen ist. Für mehr Barrierefreiheit sorgt ein Verbindungshaus, das Gebäude A und B verbindet. Denn dort befindet sich ein Aufzug, mit dem beide Gebäude barrierefrei erreichbar sind. Außerdem befindet sich in jedem Stockwerk des sanierten Gebäudes ein WC für Menschen mit Behinderung.

Begutachten gemeinsam die Baustelle: Der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow, Carina Damm, Fachbereichsleitung Schule und Gebäudemanagement des Kreises, Florian Bayer vom Technischen Gebäudemanagement des Kreises, Thomas Dersch, zuständiger Architekt, Gerrit Schönberger, ebenfalls vom Fachdienst Technisches Gebäudemanagement, sowie Larissa Bätzel, zuständige Architektin (v.l.). (Fotos: Marburg-Biedenkopf/Stefanie Hartwich)

Auch für den besseren Lernerfolg ist gesorgt: Neben „Stillräumen“, in denen konzentriert an Themen gearbeitet werden kann, gibt es auch „Lernräume“ für Gruppen, die akustisch abgeschirmt sind und über bequeme Sitze verfügen. Plaudereien sind hingegen in den „Kommunikationszonen“ gerne gesehen.

Die Bauarbeiten haben schon im Januar 2022 begonnen, das Gebäude wird voraussichtlich im kommenden Herbst beziehungsweise Winter fertiggestellt. Die Kosten belaufen sich auf knapp 14,5 Millionen Euro, wobei 7,9 Millionen Euro von der Förderung des Landes Hessen über die Hessenkasse kommen.

Neubau für die Beruflichen Schulen in Kirchhain

Während der Kreis in Biedenkopf eine Kernsanierung in Auftrag gegeben hat, wurde bei den Beruflichen Schulen in Kirchhain ein neues Gebäude errichtet. Das Haus mit zwei Stockwerken verfügt über große Glasflächen, Lüftungsanlagen sowie ein begrüntes Dach. Mit dem zusätzlichen Gebäude können die Berufliche Schulen ihre Kapazitäten erweitern und den Schülerinnen und Schülern eine moderne Lernumgebung geben. Die Bauzeit betrug zwei Jahre, die Kosten beliefen sich auf knapp 4,2 Millionen Euro.

Anbau und innerer Umbau an der Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf

Die Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf fördert Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf individuelle Art und Weise. Die steigende Anzahl an Schülerinnen und Schülern sorgte dafür, dass eine Erweiterung sowie ein innerer Umbau nötig wurden.

Die Räume des Neubaus der Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf bieten eine angenehme Lernatmosphäre. (Fotos: Marburg-Biedenkopf/Stefanie Hartwich)

Der Anbau wurde schon im vergangenen Herbst fertig gestellt, der innere Umbau läuft voraussichtlich noch bis Ende 2025. Dabei bietet der Innenausbau eine angenehme Lernatmosphäre. Eine Besonderheit ist der sogenannte Luftkissenraum, ein spezieller Raum mit einem Luftkissen, wo die Schülerinnen und Schüler Stress abbauen und entspannen können. An der Schule stehen noch Arbeiten an der Außenfassade an, die wegen der neuen Brandschutzvorschrift nötig sind. Auch werden Fenster und Türen ausgetauscht.

Die kompletten Arbeiten rund um die Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf kosten etwa zwei Millionen Euro.

Weitere Maßnahmen im Überblick

Aber nicht nur an den drei genannten Schulen wird gewerkelt:

  • Bei der Gesamtschule in Gladenbach auf der Mensa eine Photovoltaik-Anlage für über 100.000 Euro angebracht.
  • Die Grundschule in Stadtallendorf-Schweinsberg erhält für 45.000 Euro eine solche Anlage.
  • In der Grundschule in Wetter-Mellnau werden für 5.000 Euro die Flure gestrichen.
  • In der Perftalhalle der Hinterlandschule in Breidenbach erhalten die Basketballfelder neue Linien für 5.000 Euro.

Hintergrund: Der Kreis als Schulträger

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist Schulträger für 62 Schulen mit 73 Schulstandorten: 42 Grundschulen, zwölf Weiterführende Schulen, fünf Förderschulen und zwei Berufliche Schulen. Der Kreis muss dabei den kompletten Schulbetrieb rund um den Unterricht sicherstellen. Er ist für die Gebäude, deren Unterhaltung, Sanierung und Funktionsfähigkeit, die Reinigung, die Einrichtung vom Papierkorb über Tische und Stühle bis hin zur Tafel, den Pausengong oder das Toilettenpapier zuständig. Auch die Schulhausmeisterinnen und -hausmeister und das Personal in den Sekretariaten schickt der Kreis. Das Land Hessen stellt Lehrkräfte und Bücher.