
Biedenkopfer Grenzgang wird Weltkulturerbe!

Das Welterbekomitee würdigte insbesondere, dass aus dem administrativen Vorgang der Grenzbegehung, der bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht, eine „solche Tradition erwachsen sei, die in Vielfalt und Ausgestaltung ihresgleichen suche.“
Herausragende und führende Rolle
„Die Aufnahme in die Welterbeliste unterstreicht“, so Bürgermeister Joachim Thiemig im Gespräch mit Backland.News, „dass der Biedenkopfer Grenzgang aufgrund seines Charakters, der Historie und Dimension eine herausragende und führende Rolle bezüglich vergleichbarer Veranstaltungen einnimmt“. Thiemig erwartet durch den Grenzgang in seiner neu erlangten besonderen Bedeutung nun „neue Impulse für die Stadt und unser schönes Hinterland!“

Während der intensiv geführten Debatte sprachen sich letztendlich 17 der 21 Mitglieder des Welterbekomitees für die Bewerbung aus. Die „einzigartige Verbindung aus landschaftlichen Elementen, historischen Kostümierungen, traditioneller Darstellung verschiedener Rollenbilder sowie Akzeptanz und Stellenwert in der Gesellschaft“ hätten letztlich, so Prof. Dr. Maria Böhmer (Staatsministerin a. D./Präsidentin der DUK), den Ausschlag für die Befürwortung gegeben.
Neue Abteilung im Hinterlandmuseum
Das Hinterlandmuseum präsentiert nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Entwicklungen nun die neue Abteilung der Dauerausstellung „Grenzgang“. Sie ist eingebunden in die Sonderausstellung „Mehr als nur ein Kleidungsstück – Trachten im Hinterland“. Neue, technische Elemente sind darin zu finden – etwa die große beleuchtete Landkarte, gestaltet nach einem Entwurf von Walter Achenbach. Daran lassen sich auf Knopfdruck die einzelnen Etappen des Grenzgangs inklusive der Höhenmeter anzeigen. Am heutigen Montag, um 16.30 Uhr, findet die Ausstellungseröffnung im Hinterlandmuseum statt, zu der auch Landrätin Kirsten Fründt erwartet wird.

(Foto: Eckhard Henkel /Wikipedia)
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Update vom 2. April
„Nix mit Weltkulturerbe!“ – Das, liebe Leser, war unser Aprilscherz. Dazu mehr auf dieser Seite.

