Beim DRK: „Wir bereiten uns auf den Ernstfall vor“
Gewalttätige Patienten und Angehörige werden mittlerweile nicht nur in großen Unikliniken zum Problem. Die gibt es auch im Hinterland. Aus gegebenem Anlass wurde daher ein Selbstverteidigungskurs im DRK-Krankenhaus in Biedenkopf durchgeführt. „Wir haben unseren Mitarbeitern ein kostenloses Selbstverteidigungs- und Deeskalations-Training angeboten, um einerseits Gewalt bereits in ihrer Entstehung zu verhindern und andererseits auf Übergriffe im Arbeitsalltag angemessen zu reagieren“, sagt dazu A. Cornelia Bönnighausen.
Aggressives Verhalten wird oft durch psychische Erkrankungen, Drogen oder Alkohol sowie Einfluss von Medikamenten ausgelöst.
Insgesamt fanden im DRK-Krankenhaus in Biedenkopf zwei Kurse mit jeweils fünf fortlaufenden Terminen statt, an denen nicht nur das Krankenhauspersonal, sondern auch Mitarbeiter der Seniorenzentren, der sozialen und ideellen Arbeit und der Verwaltung teilnehmen konnten.
„Kein Opfer“
„Das Angebot wurde gut angenommen und man konnte von Termin zu Termin sehen, dass die Kollegen sich mehr zutrauten und eine andere Haltung einem aggressiven Gegenüber zu Tage brachten“, sagte Bönnighausen.
Die Kursinhalte wurden von Michael Ivanovic, Präsident des Budoclubs in Biedenkopf, theoretisch und praktisch vermittelt.
Bei der Deeskalation ist es wichtig, dass man sich klar und deutlich artikuliert und mit seiner Körpersprache deutlich macht, dass man kein Opfer ist.
Wenn es wirklich zur Aktion kommen sollte, geht es darum, dass man Distanz wahrt und die richtigen Verteidigungstechniken dem Angriff entsprechend anwendet. „Wir hoffen, dass wir die erlernten Techniken nicht anwenden müssen, fühlen uns aber nach dem Kurs gut gewappnet“, erklärt Bönnighausen. Die Kurse fanden übrigens noch vor der Corona-Pandemie statt.